
Aktueller Marktbericht Konserven

Ananas-Konserven: Zwischen Erntehoch und Angebotslücke
Die thailändische Ananasproduktion startete im Juni 2025 überraschend stark: Mit 91.725 Tonnen wurde die Prognose um +16,5 % übertroffen. Entsprechend fielen die Rohwarenpreise zunächst auf durchschnittlich 10,90 THB/kg. Doch der Schein trügte: Bereits ab Ende Juni kam es zu einem drastischen Angebotsrückgang. Mehrere Packbetriebe stellten die Produktion ein, und das verfügbare Volumen sank von rund 3.000 t pro Tag im Mai auf nur noch 2.000 t pro Woche Mitte Juli. Die Folge: ein Preisanstieg auf 13,50 THB/kg – ein Plus von rund 24 % in nur einem Monat.
Blick nach vorn:
Die kommenden Wochen entscheiden über den Verlauf der Winterernte (Nov.–Jan.). Eine zu kurze oder trockene Regenzeit könnte zu einer kleineren Ernte und steigenden Exportpreisen führen. Bei ausreichender Regenmenge wären stabile Preise oder sogar leichte Rückgänge möglich – belastbare Indikationen werden jedoch erst Ende August/Anfang September erwartet.
Sauerkirschen: Ein historisch enger Markt
Der europäische Sauerkirschenmarkt steht vor einer angespannten Saison. In Ungarn haben starke Frostschäden im Frühjahr zu einer historisch niedrigen Ernteprognose geführt (teilweise unter 35.000 t). Leere Lagerbestände aus dem Vorjahr verschärfen die Situation, und auch andere Hauptanbaugebiete wie Polen oder der Balkan melden wetterbedingte Ausfälle. Die Rohwarenpreise in Ungarn steigen rasant – innerhalb weniger Tage von 1.000 HUF/kg auf 1.200 HUF/kg – und Offerten sind selten sowie nur kurzfristig bindend. Der Tiefkühlmarkt, oft als Puffer genutzt, ist ebenfalls auf Rekordpreisniveau und entlastet kaum.
Fazit:
Für HOGA und GV bleibt Sauerkirsche ein kaum ersetzbares Kernprodukt, insbesondere für Kuchen und Desserts. Mit stark eingeschränkter Verfügbarkeit, hoher internationaler Nachfrage und volatilen Preisen sind hohe Preisniveaus unausweichlich – sowohl für Konserven als auch TK-Ware.


Tomatenkonserven: Wetterextreme als Preistreiber
Italien bleibt im Fokus: In Norditalien ist die Ernte gerade angelaufen, Felder präsentieren sich in gutem Zustand. Erste Ertragsschätzungen werden in zwei Wochen erwartet, doch die Bestände aus 2024 sind nahezu erschöpft. Im Süden hingegen zeigen sich die Folgen von Wasserknappheit und Hitze: Besonders in Apulien wurden die Roma-Anbauflächen um rund 20 % reduziert, Erträge bleiben wohl unter dem Durchschnitt. Preisrückgänge sind hier kaum realistisch.
Portugal und Spanien kämpfen mit verspäteten Pflanzterminen aufgrund ungünstiger Frühjahrswitterung. Der Erntebeginn verschiebt sich auf Anfang August, verlässliche Prognosen lassen auf sich warten.
Türkei meldet schon jetzt geringere Erntemengen – bedingt durch extreme Hitze während der Blüte. Das Exportvolumen wird sinken, was die europäische Preisbildung zusätzlich anspannt.
Auswirkung:
Leere Lager, verspätete Ernten und witterungsbedingte Ertragsverluste sorgen für ein knappes Angebot – besonders bei Roma-Tomaten. Die Preise für die Saison 2025/26 starten von einem hohen Niveau.
Zusammenfassung:
- Ananas: Starker Start, danach Angebotslücke – Winterernte entscheidend für Preisentwicklung.
- Tomaten: Wetterextreme und leere Lager sorgen für knappe Versorgungslage und hohen Preis.
- Sauerkirschen: Historische Knappheit, hohe Nachfrage, Preisrekorde in Sicht.
