Marktbericht

Marktbericht: Entwicklungen bei Rapsöl, Frittierfetten und Molkereiprodukten

von Josefine Agel
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Um unsere Partner in der Hotellerie und Gastronomie auf dem Laufenden zu halten, präsentiert unser Einkaufsleiter Andreas Haidl aktuelle Einblicke in die Entwicklungen der Rohstoffmärkte. Im Fokus stehen diesmal Rapsöl, Frittierfette und Molkereiprodukte. Die kommenden Monate versprechen Herausforderungen und Chancen, die wir hier näher beleuchten.
Vom 04.11.2024

Rapsöl und Frittierfette: Knappheit und steigende Preise

Der Rapsölmarkt steht vor schwierigen Bedingungen. Aufgrund von wetterbedingten Ernteausfällen und einer Verringerung der Anbauflächen, sowohl in der EU als auch in wichtigen Produktionsländern wie Indien und der Ukraine, wird das weltweite Angebot in der Saison 2024/25 auf ein Dreijahrestief von rund 76,2 Millionen Tonnen sinken. Diese Angebotsverknappung führt zu einer erhöhten Abhängigkeit der EU von Importen, die ein Rekordniveau von etwa 7,1 Millionen Tonnen erreichen könnten. 

Die Engpässe auf der Angebotsseite und die gestiegene Nachfrage nach kanadischem Raps verstärken den Druck auf die Verfügbarkeit und treiben die Preise in die Höhe. Auch Australien, ein wichtiger Exporteur, hat seine Liefermengen reduziert, was zu einem globalen Rückgang des Rapsverbrauchs führt. Dies wiederum führt zu einer weiteren Preissteigerung. 

Hinzu kommt die steigende Nachfrage aus der Biokraftstoff- und Lebensmittelindustrie. Die begrenzten Lagerbestände und politische Unsicherheiten, wie potenzielle Handelsrestriktionen Chinas gegenüber kanadischem Raps, könnten den Markt weiterhin volatil halten. Ein Blick auf die ersten Monate des Jahres 2025 zeigt daher ein Bild stabil hoher Preise mit möglicher Entspannung erst nach besseren Ernten. 

Molkereiprodukte: Steigende Kosten und Nachfrage

Auch der Markt für Molkereiprodukte ist von Preissteigerungen betroffen. Besonders die „weiße Linie“ – Produkte wie Milch, Sahne und Joghurt – verzeichnet seit Mitte 2024 steigende Preise. Die Gründe liegen in den hohen Produktionskosten, gestiegenen Energiepreisen und einer starken globalen Nachfrage. Der FAO-Milchpreisindex weist eine klare Aufwärtstendenz auf, und laut AMI ist im Herbst mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen. Die wachsende Nachfrage in Asien, insbesondere nach Milchpulver, trägt zusätzlich zum Preisdruck bei. 

Ein weiterer Faktor ist die Umstellung großer Einzelhändler wie Aldi und Lidl auf Milchprodukte aus höheren Haltungsformen, was die Produktionskosten und somit auch die Preise erhöht. 

Die „gelbe Linie“, also Käseprodukte, bleibt ebenfalls nicht verschont. Besonders Premiumsorten wie Hart- und Weichkäse erfreuen sich einer hohen Nachfrage, was die Preise weiter steigen lässt. Produktionsengpässe und erhöhte Energiekosten tragen zur Verteuerung bei. Zudem begünstigt die Konsolidierung einiger Produzenten eine stärkere Preiskontrolle, was die Marktpreise weiter anziehen lässt. 

Fazit

Die Entwicklungen im Bereich Rapsöl und Molkereiprodukte zeichnen ein klares Bild: Produzenten und Konsumenten müssen sich auf anhaltend hohe Preise einstellen. Die Angebotsverknappung und die stabil hohe Nachfrage in der Biokraftstoff- und Lebensmittelindustrie werden den Rapsölmarkt vorerst unter Druck halten. Auch bei Molkereiprodukten sind die steigenden Produktionskosten und die starke Nachfrage wesentliche Faktoren, die die Preise stabilisieren oder weiter erhöhen könnten. 💡

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Josefine Agel
Social Media Managerin
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